Jürgen Klopp Fifteen Seconds Keynote

Wie Learnings von Klopp & Co. beim Fifteen Seconds-Festival begeisterten

Das Thema „Leadership“ hat mich immer schon fasziniert. Wie schaffen es Menschen, andere so zu motivieren, zu entwickeln und zu leiten, damit sie in der Lage sind, über sich hinauszuwachsen und ambitionierte Ziele nicht nur zu erreichen, sondern mitunter sogar zu übertreffen? Kommt man als inspirierende Führungspersönlichkeit auf die Welt oder muss man in die Rolle Schritt für Schritt hineinwachsen? Und gibt es eine Erfolgsformel, wie man Teams erfolgreich führt? In diesem Beitrag erzähle ich von meiner Begegnung mit dem deutschen Fußballtrainer Jürgen Klopp und was du von ihm lernen kannst.

Ich hatte in meiner Karriere das Glück gehabt, immer wieder interessante Menschen zu treffen, die ihre Führungsrollen mitunter ganz unterschiedlich anlegten. Da gab es die, die so eine Ausstrahlung hatten, dass sich jeder umdrehte, wenn sie den Raum betraten.

Dazu zählte zum Beispiel der deutsche Fußball-Europameister Stefan Kuntz, den ich in meiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern kennengelernt hatte. In seiner Rolle als Vorstandsvorsitzende verkörperte er als ehemaliger Spieler des Klubs und durch seinen regionalen Bezug eine ideale Identifikationsfigur für die Fans und ich staunte oft darüber, wie sehr die Menschen an seinen Lippen hingen.

Dabei kam es gar nicht so darauf an, was er sagte. Es war seine positive Strahlkraft, die seinem Umfeld in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit in der Region Hoffnung gab. Dazu war er auch ehrlich genug, zuzugeben, wenn er sich bei einem bestimmten Thema nicht so gut auskannte. Diese Authentizität machte ihn in der Öffentlichkeit sympathisch.

Jürgen Klopp – der Typ aus dem Schwarzwald

Um authentisch sein zu können, ist es wichtig, sich selbst gut zu kennen. Wo kommt man her? Wo möchte man hin? Welche Werte sind einem wichtig? Authentisch zu sein ist auch für Menschen um einen herum sehr wichtig, weil es Leuten eine Linie gibt, an der sie sich orientieren können. Wenn jemand stets authentisch bleibt, braucht man keine Angst zu haben, dass er sich so dreht wie der Wind gerade weht. 

Der deutsche Fußball-Trainer Jürgen Klopp hat bei seiner Antritts-Pressekonferenz bei Liverpool ein gutes Beispiel dafür geliefert. Er wurde von englischen Medien gefragt, wie man ihn denn nennen sollte. Es gäbe ja viele große Trainer mit Spitznamen wie zum Beispiel „The Special One“ José Mourinho. Klopp lachte und schüttelte den Kopf. „Mit Genies vergleiche ich mich nicht, ich bin ein ganz normaler Typ aus dem Schwarzwald.“ Als Reaktion wurde er dann von einigen „The Normal One“ getauft. 

Diese Bescheidenheit ist etwas, das Klopp immer schon ausgezeichnet hat. Meine erste Begegnung mit dem Deutschen ist ebenfalls ein gutes Beispiel dafür. Sie fand im Rahmen der Aufzeichnung einer Folge der SWR-Sportsendung „Flutlicht“ in Mainz statt, zu der ich einen Spieler des 1. FC Kaiserslautern, der als Studiogast angefragt war, begleitete.

Als eine Freundin von mir – ihres Zeichens glühender Fan von Klopps Ex-Klub Mainz 05 – hörte, dass ich ihn treffen würde, sagte sie zu mir „Du musst für mich unbedingt ein Foto mit ihm machen!“ Ich war nie ein großer Fan von solchen gestellten Fotos gewesen, aber als ich dann in der Maske neben „Kloppo“ stand, sprach ich ihn einfach an. Als ich ihn im Laufe unserer Unterhaltung  nach einem Foto fragte, antwortete er mit einem breiten Grinsen: „Was stimmt denn mit deiner Freundin nicht, dass sie unbedingt ein Foto von mir haben möchte? Ich bin doch ein ganz normaler Typ aus dem Schwarzwald.“

Der Transfer vom Fußballplatz auf die „Fifteen Seconds“-Bühne

Diese und ähnliche Geschichten schossen mir in den Kopf, als mich Stefan Stücklschweiger, Co-Founder und CEO des „Fifteen Seconds“-Festivals, fragte, ob ich Lust hatte, eine Keynote bei der nächsten Ausgabe des Events im Juni 2022 zu halten. Seit 2014 lockt die Veranstaltung jährlich bis zu 10.000 neugierige Geister aus allen Ecken der Welt und verschiedenen Disziplinen nach Graz.

Mehr zu meinen inspirierenden Keynotes und Vorträgen, sowie aktuelle Angebote findest du hier.

(Beitragsbild: Andreas Neubauer beim Fifteen Seconds Festival 2022 I Copyright: Jorj Konstantinov)

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